Haussitter, Homesitter oder Haushüter sind keine geschützten Berufsbezeichnungen. Diese Dienstleistungen können daher im Gegensatz zu geschützten Berufsbezeichnungen wie Ärzte, Rechtsanwälte, Handwerksmeistert u.a. aufgrund fehlender gesetzlicher Regelungen von jedermann ausgeübt und die Berufsbezeichnung legal geführt werden. Deshalb stellen sie auch keinen Beweis einer speziellen Fähigkeit oder Kompetenz dar. Näheres hierzu: http://de.wikipedia.org/wiki/Berufsbezeichnung
Es bleibt also jedem grundsätzlich unbenommen, Haushüter-Dienstleistungen anzubieten und dafür in den Medien – insbesondere mittels Internetauftritten (Websites, Foren und Blogs) zu werben. Von dieser Möglichkeit wird in steigendem Maße Gebrauch gemacht, wie die nachstehenden Google-Suchergebnisse zu den Suchbegriffen:
Homesitter – ungefähr 170.000 Ergebnisse
Haussitter – ungefähr 192.000 Ergebnisse und
Haushüter – ungefähr 149.000 Ergebnisse
zum Stand 31.05.2014 aufzeigen.
Leider tummeln sich unter dieser Vielfalt auch nicht wenige „schwarze Schafe“ die ohne Gewerbeanmeldung eben mal mit Haus-hüten die Kasse etwas aufbessern wollen oder kostenfreie Urlaubstage in einem attraktiven Anwesen erleben wollen.
Das mag oberflächlich betrachtet für beide Seiten, sowohl die des Hausbesitzers als auch des „Haushüters“ vorteilhaft klingen, doch das dicke Ende kommt, wenn der „Haushüter“ plötzlich erkrankt und der Hausbesitzer seinen Urlaub abbrechen muss um sein Hab und Gut nicht unbeaufsichtigt- und im Falle von daheimgebliebenen Haustieren unversorgt zu lassen.
Besonders ärgerlich, sehr problematisch und auch oftmals richtig teuer wird es, wenn durch das Verschulden des „Haushüters“ die berühmte chinesische Vase aus der Ming Dynastie oder andere wertvolle Gegenstände zerstört oder beschädigt werden.
Selbst wenn der „Haushüter“ über eine private Haftpflichtversicherung verfügt, gilt der Grundsatz: Urlauber, die Nachbarn oder Familienangehörige um Haushüter-Tätigkeiten bitten, müssen Schäden durch den Aufpasser selber tragen.
Solange der Helfer nicht grob fahrlässig handelt, muss er für Missgeschicke im Rahmen seiner Gefälligkeit nicht haften. Das wiederum bedeutet: Er muss Schäden nicht bezahlen, die durch einen unentgeltlichen Gefälligkeitsdienst entstanden sind. Deshalb tritt auch die private Haftpflichtversicherung des Helfenden nicht ein. Die Kosten muss die Person tragen, der geholfen wurde – wie bei einem selbstverursachten Schaden. Siehe: http://www.zurich.de/versicherung/presse/pressemeldungen/pressearchiv/pressearchiv-2012/urlaubszeit.htm
Im Gegensatz hierzu verfügen professionelle Haushüter-Agenturen die Ihr Gewerbe ordnungsgemäß angemeldet haben und insbesondere die nach den Regeln des Haushüter-Forums zertifizierte Haushüter* über eine obligatorische Betriebshaftpflichtversicherung in ausreichender Höhe (>1,5 MIO Euro) die ohne Wenn und Aber für die vom Haushüter verursachten Schäden am Eigentum der Kunden eintritt.
Selbstverständlich sorgen wiederum zertifizierte Homesitter-Unternehmen, die im täglichen Kontakt mit ihren Haussittern stehen, im Falle der Erkrankung eines Mitarbeiters während eines Einsatzes kurzfristig für einen geeigneten Ersatz und prüfen diese vor ihrer Einstellung „auf Herz und Nieren“.
Es liegt also auf der Hand, mittels eines Gütesiegels – z.B. dem Haushüter-Zertifikat – die Spreu vom Weizen zu trennen. Selbstverständlich ist es nicht meine Absicht, den vielen (noch) nicht zertifizierten aber ordnungsgemäß gemeldeten Haushüter-Agenturen zu unterstellen, dass diese unseriös und mit Vorsicht zu behandeln seien. Aber woran erkennt man die „schwarzen Schafe“ die sich im Internet ebenfalls unter dem Namen Haushüter, Haussitter oder Homesitter tummeln?
Gibt es ein Verzeichnis, worin kritische Kunden die zertifiziere Haushüter ihrer Region ohne aufwendiges und zeitraubendes googeln finden?
Wie findet man unter den tausenden von Internet-Suchergebnissen die Unternehmen, die ihre Dienste in deren Region anbieten und sich der strengen Zertifizierung nach den Regeln des Haushüter-Forums unterworfen haben? Die Antwort lautet: Nicht verzagen, das Haushüter-Verzeichnis fragen. Im Haushüter-Verzeichnis gibt es garantiert keine „schwarzen Schafe“.
Zugegeben, es gibt seit der Neugestaltung des Verzeichnisses noch einige weise Flecken auf der Karte, d.h. Regionen für die derzeit noch keine zertifizierten Haushüter-Unternehmen ausgewiesen werden können. Auch würde ich mir mehr Wettbewerber in den bereits betreuten Regionen wünschen. Das wird sich aber, davon bin ich überzeugt, im Laufe der Zeit ändern. Qualität geht hier nun mal vor Quantität.
*Als Zertifizierung (von lat. „certe“ = bestimmt, gewiss, sicher und „facere“ = machen, schaffen, verfertigen) bezeichnet man ein Verfahren, mit dessen Hilfe die Einhaltung bestimmter Anforderungen nachgewiesen wird. Quelle: Wikipedia
Hans-Peter Reiss
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