Nein, wir Haushüter nehmen uns nicht zu wichtig. Zu einem erholsamen, sorgenfreien Urlaub, einer längeren Dienstreise oder einen Kuraufenthalt tragen viele Faktoren bei: die passende Unterkunft, das Wetter, ein angenehmes Umfeld und nicht zuletzt die eigene, innere Ruhe und Gelassenheit.
Wobei wir beim Stichwort „innere Ruhe“ schon beim Punkt wären. Kann man beruhigt den Urlaub genießen, wenn die Sorge um das vorübergehend verlassene Haus mit den vielleicht nicht wertvollen, aber doch liebgewonnenen Möbeln, der Kleidung und unersetzlicher persönlichen Gegenstände plagen? Besonders Tierbesitzer werden von Gewissensbissen geplagt, wenn sie sich fragen, ob der daheimgebliebene Hund oder die Katze auch wirklich vom Nachbarn, Bekannten oder Verwandten wie vereinbart versorgt , gepflegt und gefüttert wird. Und vor allen, wer kümmert sich um alles, wenn plötzlich die Vertrauensperson erkrankt oder einen Unfall hat?
Es ist schon was dran, wenn wir als Haussitting-Unternehmen mit dem Slogan werben: “HC & S – Die Haushüter, damit Sie beruhigt verreisen können.
Spezialisten leisten bekanntlich etwas Besonderes, deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn unsere lebenserfahrene und vor allen tierliebenden Rentner und Pensionäre in kürzester Zeit eine freundschaftliche, oft liebevolle Beziehung zu den anvertrauten Haustieren entwickeln, die den Abschiedsschmerz von Frauchen oder Herrchen schnell verblassen lassen. Schließlich haben unsere sorgfältig ausgewählten Ruheständler viel Zeit, Geduld um vor allem Freude daran, sich um das Heim und die Tiere der vorübergehend Abwesenden zu kümmern.
Selbst wenn ein Haus bewohnt ist, besteht immer noch ein 10 prozentiges Einbruchs-Risiko
Zur Sicherheit vor Einbrüchen möchte ich hier aus einem Interview des Haushüter-Forums mit Dr. Guido Kollaritsch, dem ehemalige stellvertretende Sicherheitsdirektor der Steiermark und seit 2003 Inhaber des Sicherheitsinstitut „SIK“ und der „Hauswache“ in Graz zitieren:
Beginn des Zitats: „Wie sehen Ihre ehemaligen Kollegen bei der Polizei in Österreich das Präventionsmodell Haushüter-Dienstleistungen? Gibt es Vorbehalte oder Empfehlungen?
Dr. Guido Kollaritsch: Die Einführung der Dienstleistung „Hauswache“ ist vom Anfang an sowohl von den österreichischen Polizeibehörden als auch von den Kollegen, aber auch z.B. von zahlreichen Medien, begrüßt worden.
Dies alleine schon deshalb, weil die Erfahrungen aus Deutschland seit den 80-er Jahren, wonach bei etwa 25.000 Einsätzen, in denen der Haushüter im Objekt anwesend war, lediglich zwei Einbruchsversuche erfolgten und man mittlerweile davon ausgehen kann, dass in 90% der Fälle, in denen das Haus oder die Wohnung bewohnt ist, kein Einbruch passiert.Studien des BKA Wiesbaden und der Ruhr-UNI Bochum kommen zum Ergebnis, das „Haushüten“ einen objektiven Ansatz zur Verhütung von Haus-und Wohnungseinbrüchen darstellt, bzw. Objekte möglichst nicht leer stehen und deshalb von Verwandten, Freunden oder eben von Haushütern bewohnt werden sollten.
Haben wir das richtig verstanden, selbst wenn ein Haus bewohnt ist, besteht immer noch ein 10 prozentiges Einbruchs-Risiko? Und warum ist das bei Haushüter Einsätzen nicht so?
Dr. Guido Kolleritsch: Das o.g. Einbruchsrisiko von 10 % beruht auf der Erfahrung der Polizei in Österreich. Der Umstand, dass man in Deutschland mit Haushütern so gute Erfahrung machte, was ich erfreulicherweise auch für Österreich bestätigen kann, ist auf das grundliegend unterschiedliche Verhalten der Beteiligten zurückzuführen:Der Haushüter wird in jedem Einzelfall durch die Agentur auf etwaige Risiken hingewiesen und grundsätzlich über das entsprechende Verhalten im Eventualfall geschult. Dadurch widmet er dem ihm vorübergehend anvertrauten Objekt eine höhere Aufmerksamkeit zu als dies beim Objektbetreiber der Fall ist.
Im Unterschied zum Kunden, der in der Regel seine Routine walten lässt, wird der Haushüter ausschließlich für die Betreuung und Sicherheit des Objektes in Anspruch genommen, weshalb er dieses auch immer nur für kurze Zeit verlassen darf.
Dabei wird er angehalten, dies immer zu unterschiedlichen Zeiten zu tun. Zusätzlich wird auf die aktuellen Erfahrungen der Exekutive bei gängigen Einbruchszeiten, etwa den „Dämmerungseinbrüchen“, Rücksicht genommen.Der Kunde hingegen muss oft das Objekt aus beruflichen oder privaten Gründen tagsüber oder auch in den Abendstunden unbewacht zurücklassen und bietet so eine ideale Gelegenheit für den Einbrecher, in dieses einzudringen.
Letztlich muss die hohe physische und psychische Verfassung des Haushüters im Einzelfall garantiert und durch die Agentur ständig evaluiert werden“. Ende des Zitats
Schön und gut, aber was hat eigentlich der Haushüter davon?
Haushüter betreuen meist attraktive Wohnungen, Häuser und Villen und können sich dort „als Gast des Hauses“ in Haus und Garten frei bewegen. Neben der Tierbetreuung gießen unsere Haussitter die Blumen in Haus und Garten. Sie leeren den Briefkasten, nehmen Telefongespräche entgegen und senden auf Wunsch die Post nach. Das alles nimmt in der Regel nicht mehr als zwei Stunden am Tag in Anspruch.
Viele empfinden den Tapetenwechsel, ja auch die Verantwortung für das vertrauensvoll überlassene Eigentum als willkommene Abwechslung zur Routine des Ruhestand-Alltags.
Die Fahrtkosten von und zum Einsatzort werden vergütet und Mehrkosten der Lebenshaltung durch eine Tagespauschale gedeckt, so dass – je nach Auftragszeitraum und Umfang – eine, wenn auch bescheidene Aufbesserung des verfügbaren Tagesbudgets erreicht wird.
Versteht sich von selbst, dass diese geringfügig entlohnten Beschäftigungsverhältnisse ordnungsgemäß bei der Minijobzentrale angemeldet sind. Hierdurch erwerben die Beschäftigten Ansprüche auf das volle Leistungspaket der Rentenversicherung mit vergleichsweise geringen Beiträgen.
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